"CD des Monats" Februar 2007 bei
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ANGELS & AGONY - "UNISON"
Nach 3 Jahren meldet sich die Band Angels & Agony mit dem neuen Album „Unison“ zurück! Die Band um Mastermind Reinier Kahle hat sich in der Zwischenzeit nicht auf ihren Lorbeeren ausgeruht, nein, sie hat hart gearbeitet und den für Angels & Agony typischen Stil noch weiter verfeinert.
Die Band zeigt sich auf „Unison“ noch detailverliebter und an vielen Stellen sogar etwas straighter und knackiger als auf den Vorgängeralben. Angeführt wird das neue Werk mit dem Intro „Emersion“, welchem der treibend-hymnenhafte Song „Watchers“ folgt. Ein definitiver Clubhit zu dem Marco die Backing Vocals gesungen hat. Der Titeltrack „Unison“ kommt noch einen Tick härter daher, besitzt aber trotz der Wucht die typische A&A - Melodik. Mit „Secrets“ wagt sich die Band in neue Gefilde. Hier kommen Breakbeats mit dezenten Egitarrenriffs, ein schön organischer klingender Sound und Reiniers sehr düsterer und aggressiver Gesang zum Tragen. Die drauffolgende Hymne „Forward“ ist bereits jedem Clubgänger bestens bekannt, mittlerweile findet sie sich sogar in den Top Ten der DAC wieder. Eine absolut straighte, melodische und mitreissende Nummer, hier bleibt kein Bein mehr ruhig stehen. „Wreckage“ ist dem ein oder anderen ebenfalls nicht neu, da der Song auch auf der DJ-Promo „Forward“ vertreten ist. Der Sound von „Wreckage“ knüpft nahtlos an das vorherige Erfolgsalbum „Avatar“ an. Eine beeindruckende, bedrückende Atmosphäre mit wunderschön melodischem Refrain wird hier zum Besten gegeben. Die Stimmung wird beim nächsten Song vorgesetzt. „Walk On Stars“ besticht durch ein balladeskes Ambiente mit wunderschönen Flächensounds. Der Flow des Songs lädt zum schweben und träumen ein. Die Ruhe wird durch „Euphoria“ unterbrochen. Ein Song der musikalisch und textlich nach vorne geht. Mit Titel 9 folgt ein weiteres Highlight auf „Unison“. „Traveler“ ist ein erstklassiger Song mit traumhaftem Refrain und toller Melodieführung. Er hat definitiv das Zeug zur Hymne! Durch die limitierte Ausgabe des letzten Albums „Avatar“ dürfte „Lethary“ als Instrumental einigen bekannt sein. Die Band ist den Bitten der Fans nachgekommen und hat den Song mit Vocals versehen. Das hört sich verdammt gut an!
Reiniers abwechslungsreicher Gesang auf dem neuen Longplayer ist sehr beeindruckend. Im Song „Systems“ wird seine Stimme während der Strophen mit einem Vocoder zu einer Art Robotergesang verfremdet, dagegen besitzt der sehr eingängige Refrain glasklare Vocals, was der tollen Futurepopnummer noch das I-Tüpfelchen aufsetzt. Der vorletzte Song ist „Inner Light“. Dieser wirkt teilweise fernöstlich und schwermütig angehaucht. Er steigert sich gegen Ende so enorm in seiner Atmosphäre, sodass der Hörer völlig in den Bann gezogen wird und nicht mehr loslassen kann. „Unison“ findet seinen stimmigen Ausklang im letzten Song, dem Outro „Immersion“.
Es gibt noch einen Grund mehr zur Freude! Der limitierten Ausgabe des Albums liegt eine zweite CD bei. Diese bietet neben den Live-Videos von „Stronghold“ und „Darkness“ ein komplettes Remixalbum. Den Anfang macht der „Forward“-Clubmix von Construggle Test, welcher ordentlich Druck macht. Torben Wendt von Diorama hat aus „Wreckage“ eine sehr zerbrechlich wirkende, wunderbar melancholische und intensive Nummer gezaubert, für die er seine eigenen Vocals verwendet hat – Gänsehaut! Angels & Agony haben ebenfalls an Neuinterpretationen von eigenen Songs gearbeitet und haben an „Forward“ und „Wreckage“ Hand angelegt. Der „Dark Angel“ Remix zu „Forward“ ist noch düsterer und sphärischer als die normale Albumversion. Auf einem Klavier wurde die „Silent Version“ von „Wreckage“ umgesetzt – Dramatik und Melancholie pur! Darin Huss von Psyche war ebenfalls kreativ und hat „Traveler“, unter dem Zusatz seiner eigenen Vocals, in einen tollen Dub-Mix verpackt. Construggle Test haben ebenfalls diesen Song neuinterpretiert und eine bombastische Orchesternummer enstehen lassen! Dass „Unsion“ tanzbar, aber anders klingen kann, zeigen Code 64 mit ihrem Statesman-Remix. The Dreamside sind ebenfalls mit von der Partie. Durch den Einsatz von mehr Flächensounds haben sie ein wenig Druck aus „Forward“ genommen, wohingegen Ophidian eine sehr industriallastige Nummer aus dem Stück gemacht haben. Axel Ermes, Produzent, Musiker und Soundengineer, ist auf der CD auch mit einem Remix vertreten. Er hat „Watchers“ in seinem über 8 Minuten langen Werk eine andere Atmosphäre und Groove eingehaucht.
„Unison“ ist nach dem Debut „Eternity“ (produziert von Ronan Harris – VNV Nation) und „Avatar“ das dritte Album der Band. Angels & Agony haben mit „Unison“ wieder ein sehr beeindruckendes, abwechslungsreiches Werk erschaffen, das sowohl textlich als auch musikalisch gigantisches Material bietet und im Synthie-/Futurepop-Genre seines Gleichen sucht! Angels & Agony sind dabei, verdientermaßen, den ganz Grossen der Szene Paroli zu bieten!
(verfasst von Andi)
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